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Die Blausteiner Handballer verlieren das Derby gegen die TSG Söflingen mit 33:26.


Als der 33:26 (13:13)-Sieg der TSG Söflingen perfekt war, hatte Simon Dürner gerade noch die Kraft, mit den Fans den prestigeträchtigen Derbysieg zu feiern. Danach war die Luft bei dem 26-Jährigen endgültig raus. Kreidebleich stand er am Spielfeldrand, gezeichnet von einem intensiven Handballspiel und geschwächt von einer Erkältung, die ihn bereits vergangene Woche beim 26:25-Coup gegen den TSV Neuhausen/Filder außer Gefecht gesetzt hatte.

Noch am Vormittag lag Dürner mit Fieber im Bett, ein Einsatz im Nachbarschaftsduell mit dem TSV Blaustein war eigentlich nicht geplant. Doch nachdem sich auch Felix Kohnle sowie Timo Grohsler wegen Fiebers abgemeldet hatten, packte er doch seine Sporttasche und machte sich auf den Weg nach Blaustein. „Ich hatte etwas Kopfweh, ihn einzusetzen, weil er beim Aufwärmen fast umgefallen ist“, sagte TSG-Trainer Gabor Czako, der  Dürner deshalb zunächst auf die Bank setzte.

Die Gastgeber konnten ihr erstes BWOL-Derby überhaupt jedoch ebenfalls nicht in Bestbesetzung antreten und mussten auf die verletzten Niklas Kiechle, Patrick Rapp und Jannik Staiger verzichten.

In der proppenvollen Halle begannen beiden Teams vor 900 Zuschauern nervös. Nach zehn Minuten waren gerade einmal fünf Tore gefallen, Söflingen führte 3:2. Nachdem in der Anfangsphase die Abwehrreihen dominiert hatten, wurden beide Mannschaften mit zunehmender Spielzeit im Angriff sicherer. Linksaußen Philipp Frey besorgte per Gegenstoß dann die erste Führung der Hausherren (6:5), die Söflingen aber umgehend konterte. Kurz vor der Pause drehten die Rechtsaußen auf beiden Seiten auf. Blausteins Christoph Spiß traf ebenso wie Söflingens Kevin Kraft je dreimal. Kraft war es auch, der kurz vor der Halbzeit das 13:13 erzielte.

Nach der Pause trat Blausteins Rückraumshooter Steffen Spiß auf den Plan und sorgte mit den ersten vier Toren seines Teams in der zweiten Hälfte dafür, dass Söflingen nicht vorzeitig davon zog. Ab dem 16:16 legten die Gäste aber jeweils mindestens ein Tor vor und setzten die Blausteiner damit unter Druck. Insgesamt traten die Söflinger, bis Samstagabend Tabellenletzter der vierten Liga, abgeklärter als der Aufsteiger auf. Die Spieler von Gabor Czako fanden die notwendige Balance zwischen motivierenden Emotionen und einem kühlen Kopf, die wichtig ist, um ein Derby zu gewinnen. Jede gelungene Aktion bejubelten die TSG-Spieler, egal ob in der Abwehr oder im Angriff. Trotzdem ließen sie sich, abgesehen von zwei unnötigen Zeitstrafen, nicht zu überhasteten Aktionen hinreißen und spielten geduldig und diszipliniert.

Die Blausteiner hingegen taten sich von Angriff zu Angriff schwerer. Vor allem, nachdem Czako Steffen Spiß und Jan-Marco Behr, der bis dahin das Offensivspiel der Hausherren geschickt dirigiert hatte, in Manndeckung nehmen ließ. Der TSV kam aus dem Rückraum kaum noch zu Toren, lediglich Frey konnte sich das ein oder andere Mal auf Außen durchsetzen. Doch im Verbund mit Torhüter Manuel Weinbuch, dem 19 Paraden gelangen und damit einer der Matchwinnner war, hatte die TSG-Abwehr alles im Griff und kassierte in den letzten zehn Minuten lediglich drei Gegentreffer.

Auf der anderen Seite des Spielfelds war es der angeschlagene Simon Dürner, der für die Akzente sorgte. Erst nach 20 Minuten schickte ihn Czako aufs Feld, der erste Treffer gelang dem Rückraumspieler beim 21:19 in der 45.  Minute. In der restlichen Viertelstunde lief er richtig heiß, war trotz Fieber nicht zu stoppen und erzielte sieben weitere Tore. „Am Schluss hat halt alles geklappt“, sagte Dürner völlig erschöpft. Selbst Blausteins Trainer Tim Graf lobte ihn für diesen Auftritt: „Am Ende hat Simon das Spiel mit starken Einzelleistungen entschieden.“

Czako freute sich allerdings nicht nur über den Derbysieg: „Die Blausteiner werden das jetzt noch anders sehen, aber in zwei Tage sehen sie vielleicht auch, dass das tolle Werbung für unseren Sport war.“ Von den 900 Zuschauern wird ihm da kaum einer widersprechen.

Quelle: www.swp.de

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