BWOL: Für den TSV Blaustein geht es wieder in den Ortenaukreis
Die Route dürfte Volker Eisenmann, Blausteins zuverlässiger Busfahrer, noch in seinem Navigationsgerät eingespeichert haben. Steuerte er vor zwei Wochen noch das Ziel Mörburghalle in Schutterwald an, geht es für die Blausteiner an diesem Spieltag in die nur 16 Kilometer davon entfernte Hanauerlandhalle zum TV Willstätt.
Willstätt stellt eine kleine Sonderrolle in der Baden-Württemberg-Oberliga dar. Mit intensivem Trainingsaufwand und hohen finanziellen Mitteln wird seit Jahren in Willstätt versucht sich einen der wenigen Plätze im Profigeschäft des deutschen Handballbundes zu ergattern. Nach dem Abstieg aus der dritten Liga im Vorjahr wurde mit Robin Haller ein bundesligaerfahrener Spielertrainer engagiert. Mit der Erfahrung aus Stationen wie Balingen-Weilstetten, Gummersbach und Bietigheim versprach sich der TVW den nötigen Umschwung, um den sofortigen Wiederaufstieg zu realisieren. Doch die erhofften Leistungen blieben aus und die Willstätter mussten den überraschenden Gang in die Abstiegsrunde antreten. Robin Haller wurde erst von seinen Aufgaben als Trainer, später dann auch von seiner Funktion als Spieler, freigestellt und Thorsten Luick übernahm den vakanten Trainerposten. Seitdem feierte das Team aus Südbaden drei Siege aus vier Spielen. Bitter dürfte dabei sicherlich die Derbyniederlage in Schutterwald gewesen sein. Auf der anderen Seite seht auch ein überzeugendes 35:21 gegen die SG Heidelsheim/Helmsheim zu Buche. In der Vorwoche gastierte der TVW auf dem Ulmer Kuhberg. Nach einem schwachen Start überzeugte der TV Willstätt und feierte am Ende seinen souveränen Auswärtssieg. Mit nun 12:8 Punkten hat sich die Mannschaft aus dem Ortenaukreis ein kleines Polster zu den akut abstiegsbedrohten Konkurrenten geschaffen und schielt in der Tabelle eher nach oben.
Die Blausteiner dürften also gewarnt sein, da die aktuelle Tabellenposition die Qualität des Willstätter Kaders nicht widerspiegelt. Dennoch blickt man zuversichtlich auf die große Aufgabe in der 220 Kilometer entfernten Hanauerlandhalle. Durch die aktuelle Spitzenposition in der Tabelle der Abstiegsrunde und vier Siegen aus fünf Spielen im Jahr 2024 ist das nötige Selbstbewusstsein vorhanden. Etwas auf die Stimmung drückt die Verletzung von Rückraumshooter Nikola Potic, dessen Platzwunde noch während des Spiels gegen Schwäbisch Gmünd genäht wurde. Ein Einsatz am Samstag ist ausgeschlossen. Der restliche Kader zeigt sich voller Tatendrang und ist fest entschlossen auch in Willstätt beide Punkte einzufahren. Als ein echtes Plus erweist sich in den letzten Wochen die enorme Willenskraft der Blausteiner Mannschaft. Gegen Großsachsen, Schutterwald und auch zuletzt gegen Schwäbisch Gmünd gelang es dem TSV Rückstände umzubiegen, um am Ende doch als Sieger vom Feld zu gehen. Am kommenden Samstag erwartet Trainer Hagen Gunzenhauser von seiner Mannschaft, dass sie an die letzten 20 Minuten des vergangenen Spiels anknüpft. Gestützt auf einer guten Torhüterleistung sollen schnelle und einfache Tore der Weg zum Erfolg sein. Im Positionsangriff heißt das Mittel der Wahl Geduld. Verfrühte Torabschlüsse oder Kreisanspiele gilt es tunlichst zu vermeiden. Sollte dem Team das gelingen, könnte der Coup in der Hanauerlandhalle greifbar werden.