Die Handballer des TSV Blaustein haben das erste Drittliga-Heimspiel ihrer Vereinsgeschichte denkbar knapp mit 22:23 (12:11) verloren.
Gegen einen der Mitfavoriten auf die Meisterschaft, TuS Dansenberg, schnupperten die Handballer des TSV Blaustein lange an einer Sensation. Zur Halbzeit und auch nach einer Dreiviertelstunde lag das Team von TSV-Trainer Sandro Jooß noch vorne. Am Ende musste sich der Drittliga-Aufsteiger in seinem ersten Heimspiel auf diesem Niveau vor toller Kulisse in der Blausteiner Lixsporthalle aber doch etwas unglücklich mit 22:23 geschlagen geben.
Zwei Hiobsbotschaften hatte es schon kurz vor der Partie gegeben: Die Nummer eins auf Linksaußen, Philipp Frey, hatte sich im Training am Mittwoch an der Schulter verletzt und konnte seine Teamkollegen nur von der Bank aus lautstark anfeuern. Rückraum-Shooter Joshua Hoßfeld meldete sich gar nur wenige Stunden vor dem Spiel mit Fieber ab.
TuS Dansenberg und TSV Blaustein spielen auf Augenhöhe
Die Gäste aus dem Kaiserslauterner Stadtteil Dansenberg waren als aufstiegsambitioniertes Team angereist, aber zu dem Aufsteiger von der Blau war kaum ein spielerischer Unterschied zu sehen. Die Blausteiner um den stark haltenden Torhüter Samuel Beha machten es der TuS extrem schwer, zum Torerfolg zu kommen und erarbeiteten sich innerhalb von zehn Minuten einen scheinbar souveränen 6:3-Vorsprung. Allerdings wurde schon in dieser Phase deutlich, dass das Torewerfen gegen die robuste Gästeabwehr für den Aufsteiger eine Herausforderung darstellt. So war das Polster nach ein paar misslungenen Angriffen fünf Minuten später beim 7:7 schon wieder dahin. Von da an schaffte es der TSV nicht mehr, sich abzusetzen. Der knappe Vorsprung von 12:11 zur Pause war für die geduldig spielenden Blausteiner dennoch verdient.
Allerdings machte sich schon hier das Fehlen von Philipp Frey bemerkbar, der als zuverlässiger Siebenmeter-Schütze gilt. Ersatzmann Patrick Rapp überließ nach zwei Fehlversuchen seinem Teamkollegen Devin Ugur das Feld, der schließlich alle Strafwürfe verwandelte. Aber am Ende waren es Kleinigkeiten wie diese, die den Unterschied in dieser Partie ausmachen sollten.
In der zweiten Halbzeit gelang den Blausteinern beim 18:16 jedoch zunächst der erste Zwei-Tore-Vorsprung. Dieser währte allerdings nur kurz, beim 18:18 hatte Dansenberg nach eigener Auszeit wieder ausgeglichen und wendete das Blatt mit dem 18:19 in der 49. Minute erstmals zu seinen Gunsten. Nun musste Sandro Jooß seine Mannschaft per Ansprache noch einmal neu justieren.
TSV Blaustein vergibt bei Drittliga-Premiere Chance zum Ausgleich
Wer aber glaubte, dass dem TSV Blaustein jetzt die Nerven flattern, wurde eines besseren belehrt. Mit leidenschaftlichem Kampf um jeden Ball blieben die Gastgeber vor einer knisternden Kulisse von rund 600 fast ausschließlich Blausteiner Fans über 19:19 und 20:21 weiter dran. Als jedoch in der Endphase ein Angriff des Aufsteigers nach dem anderen abgepfiffen wurde und im Gegenzug die Gäste drei Siebenmeter innerhalb fünf Minuten erhielten, schoss sich das Publikum auf die Schiedsrichter ein. An ihnen lag es aber nicht, das Christoph Spiß mit der letzten Angriff im Spiel beim Stand von 22:23 in den Kreis trat und so die denkbar knappe Niederlage besiegelt war.
„Wir haben in den letzten fünf Minuten einfach zu viele leichte Fehler gemacht. Die Entscheidung zum Schluss war dennoch unglücklich“, kommentierte Spielertrainer Jan Behr die Partie. „Mit 22 Toren kann man nicht gewinnen“, meinte TSV-Trainer Sandro Jooß, der allerdings eine Steigerung zum 24:31 im Premierenspiel beim HC Oppenweiler/Backnang gesehen hatte, und betonte: „Darauf können wir aufbauen.“
Mit 0:4 Punkten steht der TSV Blaustein nun am Ende der Tabelle, da alle anderen Drittligisten in den ersten zwei Ligaspielen punkten konnten. Wie eng es anscheinend in der Südstaffel der dritthöchsten deutschen Spielklasse aber zugeht, sah man aber auch am Samstagabend in der Lixsporthalle. Am kommenden Samstag, 7. September, gilt es daher, bei Mitaufsteiger TV Plochingen die ersten Punkte einzufahren.