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Handball 4. Liga: Vorbericht TSG Söflingen – TSV Blaustein

 

Nach dem Derby ist vor dem Derby

 

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Am Mittwoch hatte man es noch im HVW Pokal gegen die TG Biberach zu tun, wo man einen Sieg einfahren konnte, so wartet nun das nächste Derby auf die Blausteiner. Am Samstag ist es nun soweit. Die Handballer aus Blaustein treffen auf den örtlichen Nachbarn, die TSG Söflingen.

Ist es „nur“ ein Handballspiel oder steckt da vielleicht mehr dahinter? Immerhin elektrisiert dieses Spiel nicht nur die treuen Handballanhänger beider Vereine, sondern die ganze Region. Von Platzhirsch und Aushängeschild ist oft die Rede. Doch benötigt dieses Spiel oder das Bestehen dieser beide Vereine wirklich solche Titulierungen? Es ist im Grunde genommen doch eigentlich nur ein Handballspiel, wo im besten Fall eine Mannschaft am Ende 2 Punkte auf der Habenseite verbuchen wird. Die Zeiten, wo Derbys noch ganz andere Ausmaße annahmen, wo das sportliche nicht einmal in den zu spielenden 60 Minuten im Vordergrund stand und eher ein Kleinkrieg auf dem Feld stattfand, sind Gott sei Dank Geschichte. Die Zeiten ändern sich, ja, sie modernisieren sich. Alt gediente Motivationsgründe haben keinen Stellenwert mehr. Beide Vereine und auch die Spieler untereinander respektieren sich. Jedem sind der nötige Aufwand und die Arbeit die hinter einem BWOL-Spielbetrieb stecken, sehr wohl bewusst. Zwei Vereine in der vierten Liga zu haben, welche dann noch so nah beieinanderliegen und dennoch im Kern unterschiedlich sind, ist eigentlich nur positiv für die Region zu bewerten.

 

Selbstverständlich ist solch ein Spiel etwas Besonderes für alle Beteiligten. Doch ist es viel mehr die Spannung, welche in einer Sporthalle entstehen kann, wenn Spieler gegeneinander spielen, die sich meist, auch aufgrund der örtlichen Gegebenheiten, genauso gut kennen als wären es die eigenen Mitspieler. Hinzu kommt dann noch die Anzahl der Zuschauer. Über tausend Zuschauer ist bei solch einem Ereignis eher die Selbstverständlichkeit. Dann spielen Spieler in den beiden Vereinen, welche bereits für den jeweiligen anderen Verein bereits die Schuhe geschnürt haben. Doch auch das kommt gelegentlich gegen andere Mannschaften genauso vor. Daher konzentrieren wir uns doch mal auf das Wesentliche, den sportlichen Teil:

 

Am Samstag spielen die Mannen von Tim Graf gegen eine routinierte, etablierte und kampfstarke BWOL-Mannschaft welche in der Vergangenheit bereits in der 3-Liga gespielt hat.

 

Das Spiel der Söflinger wird seit Jahren vom intelligenten und sehr torgefährlichen Mittespieler Simon Dürner gelenkt. Mit Phillipp Eberhardt spielt ein ganz erfahrener Mann am Kreis und er ist ebenso eine tragende Rolle im Abwehrverbund. Auf den Außenbahnen spielen mit Andreas Schaaf und Kevin Kraft zwei der stärksten Außenspieler der Liga von den letzten Jahren. Auch wenn letzterer aktuell verletzungsbedingt passen muss. Wir wünschen auf diesem Wege eine schnelle und gute Genesung. Söflingen verpflichtete dann noch nebenbei ehemalige Profi-Handballer und einen aktuellen Nationalspieler.

Im Tor steht mit Manuel Weinbuch auch ein Meister seines Faches. Abgerundet wird die Mannschaftsaufstellung dann noch vom ehemaligen Laupheimer und „Beidhänder“ Dennis Hartmann sowie Bastian Klett, welcher der Bruder von Neu-Trainer Stefan Klett ist.

 

Die TSG steht aktuell mit 11:9 Punkten sehr ausgeglichen in der Liga da. So verloren sie Spiele, wo Sie eigentlich einen Sieg eingeplant hatten und gewannen wiederrum Spiele gegen Gegner, wo sie nicht damit gerechnet haben. Eines steht jedoch fest: Die TSG Söflingen kann an einem guten Tag ein ganz unangenehmer Gegner werden und gegen jede Mannschaft gewinnen und das auch überaus deutlich. Die Blausteiner sind mehr als gewarnt und wissen ganz genau, zu was die TSG Söflingen im Stande ist zu leisten. Immerhin haben die Spieler von der Blau in der hiesigen BWOL Historie noch nie gegen die TSG Söflingen gewinnen können.

 

Diese Bilanz wollen wir jedoch dieses Jahr ausbessern und wollen das Spiel am Samstag für uns entscheiden. An nötiger Motivation muss das Trainerteam Behr/Graf sicherlich nicht arbeiten. Die Stellschrauben an denen die beiden Trainer eher drehen dürften, wird die Vernunft und Umsichtigkeit ihrer Schützlinge sein. Wir müssen uns an unser System halten und eine kompromisslose und engagierte Abwehrleistung auf das Parkett bringen. Im Angriff darf das Händchen nicht zittern und die Entscheidung muss mit vollster Entschlossenheit getroffen und umgesetzt werden. Auch die gegebenen Rahmenbedingungen von vielen Zuschauern und dem hohen Interesse oder sonstige Befindlichkeiten, dürfen sich nicht negativ auf die Moral und Seele auswirken. Nur dann, aber auch nur dann, wenn jeder Spieler diese Tugenden umsetzt und den Blick absolut auf lediglich 2 Punkte fokussiert, wird etwas Zählbares für uns am Samstagabend am Ulmer Kuhberg drin sein.

 

Für uns steht an erster Stelle, dass wir wieder einen Schritt in die richtige Richtung machen. Weitere Punkte zu sammeln und positive Erlebnisse zu erzeugen und diese aufzusaugen. Es ist noch eine lange Saison und dort zählt jeder ergatterte Punkt, welcher am Schluss entscheidend sein kann. Wie unterschiedlich die Beweggründe oder besser gesagt, die Erwartung eines jeden Einzelnen, egal ob Spieler, Trainer, Fan oder einfach nur interessierten Teilnehmer, an diesem Samstagabend auch sein werden, so wird eines ganz Gewiss sein: Es wird mal wieder ein Handballspiel sein, welches in Erinnerungen bleiben wird und den Adrenalinspiegel in die Höhe schießen lässt.

 

Wir freuen uns darauf und sind bereit für das Spiel. Für die Unterstützung bedanken wir uns schon jetzt! Pünktliches Erscheinen ist anzuraten um sich rechtzeitig einen Sitzplatz zu erobern.

 

Ob am Ende die Rede von einem Platzhirsch oder Aushängeschild sein wird, das überlassen wir anderen. Wir wollen ein gutes Handballspiel erleben und konzentrieren uns weiterhin voll auf unser Ziel, bei dem noch langen bevorstehenden Weg: Den Klassenerhalt!

 

Ihr Sebastian Schmid

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Das schreibt die Presse:

Südwest-Presse Ulm am Samstag, den 17.11.2018

Blausteiner Handballer wollen den ersten Sieg gegen Söflingen

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Söflingen/Blaustein / Sebastian Schmid 17.11.2018

Seine Brisanz zieht das heutige Aufeinandertreffen zwischen der TSG Söflingen und dem TSV Blaustein eher aus der Tabellenkonstellation als aus den Scharmützeln, die sich nachbarschaftliche Vereine vor einem Derby gemeinhin liefern. Die Protagonisten, die einstmals mit markigen Sprüchen und hämischen Präsentkörben die Stimmung vorab anheizten sind ebenso nicht mehr aktiv wie diverse Spieler, die sich perfekt als Reizfiguren eigneten und alleine schon durch ihr bloßes Erscheinen in der Halle das Blut der gegnerischen Fans in Wallung brachten.

Trotzdem bleibt das Duell der beiden besten Teams des Handballbezirks heute in der Kuhberghalle (18 Uhr) für die Spieler und ihre Fans ein besonderes Ereignis. Bedauerlich ist dabei für beide Seiten, dass die Söflinger vergangene Woche etwas überraschend gegen Neckarsulm verloren haben und dadurch vom dritten auf den achten Rang der BWOL-Tabelle abgerutscht sind. „Unsere Leistung trübt die Vorfreude auf das Derby noch“, sagt Trainer Steffen Klett, für den es das erste Nachbarschaftsduell in seiner Amtszeit in Söflingen ist.

Die Blausteiner konnten hingegen ihre Generalprobe gegen Remshalden erfolgreich bestreiten (30:22) und gehen nach zehn Spielen als Tabellenführer in die Partie. Dabei wäre das Team von Trainer Tim Graf im Frühjahr fast abgestiegen und konnte sich gerade so über die Relegation retten. Der Aufschwung an der Blau ist eng mit dem Wechsel von Torhüter Samuel Beha und Kreisläufer Adrian Wowra verbunden. Dieses Duo, das vergangenen Saison noch für Söflingen aufgelaufen ist, verleiht der TSV-Abwehr deutlich mehr Stabilität und dank Wowra als altbekannte Kettenhund in einer offensiven Abwehr zudem mehr Variabilität.

Auch wenn sich Trainer und Spieler trotz des Höhenflugs (noch) nicht konkret mit dem Thema Aufstieg beschäftigen, hat der Verein schon einmal signalisiert, dass die Dritte Liga machbar wäre. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg, auf dem Blaustein heute den ersten BWOL-Sieg gegen Söflingen überhaupt einfahren will. Die TSG wird sich indessen trotz der leichten Außenseiterrolle mit allem wehren, was ihr zur Verfügung steht. Denn auch wenn die alte Brisanz fehlt, steht eines fest: Derbysiege sind die schönsten der Saison.

Quelle: Südwest-Presse Ulm

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