Das schreibt die Presse:
Südwest-Presse Ulm am Montag, den 12.02.2018
Blaustein mit vorgezogenem Aschermittwoch
Die Handballer um Coach Graf, der kurz zuvor noch eine Verwarnung erhalten hatte, wähnten sich zurück in der Bütt, als sie die Annäherung schafften. Stets auf ein, zwei Tore im Anschlag. Als dann auch noch Philipp Frey 185 Sekunden vor dem Abpfiff den 24:24-Ausgleich erzielte und derselbe quirlige Außenspieler das 25:25 (59:17) markierte, da schien bei erneuter Überzahl der gesamte Anhang bereit zur Sieger-Polonaise. Tätääääää !
Doch weit gefehlt. Der nicht zu bändigende Neckarsulmer Fabian Göppele traf für die in Unterzahl spielenden Gäste mit der Schlusssirene. Tröööööt. Aus.
Nach dieser nicht einkalkulierten Heimpleite gegen das Mit-Kellerkind Neckarsulm trudelt der TSV Blaustein an den Abgrund der Liga: Bei nur einem Zähler Vorsprung auf den Abstiegsrang ist die Württembergliga bereits in Sichtweite. Tätääää.... Dort heißt es mutmaßlich schon: Wolle m’r die Blausteiner Legenden rein lasse...? Tätääää. Weiter geht’s am nächsten Samstag mit dem richtungsweisenden Spiel beim Drittletzten in Viernheim. eb
Die Blausteiner Tore, zu wenig an der Zahl, erzielten: S. Spiß 7, Frey 6/3, Weiler, Behr je 4, C. Spiß 2, Werner, Rapp je 1.
Quelle: Südwest-Presse Ulm
.
.
Das schreibt der Gegner:
Göppeles Strich lässt die Union jubeln
Baden-Württemberg Oberliga Männer: TSV 1899 Blaustein – Neckarsulmer Sport-Union 25:26 (11:14) [jok]
58 Minuten geführt, dann den Ausgleich hingenommen und zum Schluss – die Partei war eigentlich schon zu Ende, es stand nur noch der auszuführende Freiwurf an. Da nimmt sich Fabian Göppele das Spielgerät in die große Hand, täuscht einen Wurf an, neigt sich dann auf die rechte Seite und zieht dann den Ball über die Abwehrmauer in bester Mikkel Hansen-Manier ins lange Eck zum umjubelten Sieg. Das war dann kein glücklicher Sieg, sondern die gerechte Belohnung für eine, über weite Strecken überzeugend geführte Partie.
Zu ungewohnter Stunde, am Samstagnachmittag hatte die Union ihr zweites Auswärtsspiel in Folge zu bestreiten. Die Anreise gestaltete sich ferienbedingt etwas umständlich, dafür gab es winterliche Impressionen auf der verschneiten Alb. Die Neckarsulmer blickten auf den sprichwörtlich guten Lauf zurück. Seit Mitte Dezember wurde keine Partei mehr verloren und sich damit vom letzten Tabellenplatz hochgearbeitet. Zwar ist die Liga unglaublich dicht zusammen und man hat noch lange nicht das rettende Ufer erreicht, aber die Mannschaft hat sich Respekt verschafft. Den hatten sicherlich auch die gastgebenden Blausteiner, die zwar das Hinspiel für sich entschieden, aber in der Tabelle nach 17 Punktspielen auch nicht besser standen.
Der TSV kam gute aus den Startlöchern und verschaffte sich durch die Treffer des Halblinken Steffen Spiß sowie die Außenspieler bis zur 13 Spielminute einen kleinen Vorsprung (8:5). Mit erfolgreichen Einzelaktionen ließen die Unioner nichts abreißen, aber das Ganze schien Trainer Peter Baumann zu wild, zu unstrukturiert. Auszeit, Reorganisation und Spielmacher Benjamin Schreider setzte nun Akzente. Sandro Gohly traf zum 10:11, von Benedikt Baumann das 11:13 und Robin Mahl unterstrich das Ganze von der Siebenmeterlinie kurz vor dem Halbzeitpfiff. Das schaute gute aus.
Doch das tat es in der vergangenen Woche in Deizisau auch, als man zur Hälfte mit fünf Treffern vorne lag und am Ende die Punkte teilen musste. Diesmal waren die Unioner beim Start in Halbzeit zwo aufmerksamer. Es waren gerade wenige Minuten gespielt, da nutze Moritz Kerner die Verwirrung in Blausteins Abwehr und zischte den Ball über den Tormann ins Netzt zur 5-Tore-Führung. Apropos „Kerner“ ! Bruder Max war an diesem Nachmittag mal wieder eine spielbestimmende Größe im Tor. Ein ums andere Mal neutralisierte er die Würfe des Blausteiner Torgaranten Philipp Frey oder ließ die Rückraumspieler scheitern.
Mitte der zweiten Halbzeit nahm dann die NSUer Abwehr eine Verschnaufpause. Die nutzte TSVler Jan Behr, der quasi im Liegen dreimal in Folge kuriose Treffer erzielte, den Tormann schlecht ausschauen ließ und seine Farben das 19:21 bescherte. Peter Baumann zog die grüne Karte, denn das lief nicht gut. Neu justiert gelang Göppele das 20:22, dann Henning Tittel mit einem sehenswerten Heber über den Tormann zum 20: 23. Aber, es waren noch 10 Minuten zu spielen. Blaustein gelang nach deren Auszeit der Anschlusstreffer und witterte Morgenluft. Beherzt ging es jetzt in der Abwehr auf beiden Seiten zur Sache, nur die Unioner bezahlten das in den letzten vier Spielminuten mit zwei Zeitstrafen. In der 59. Spielminute gelang Philipp Frey von der Strafwurflinie der umjubelte Ausgleich. Der letzte Angriff gehörte der Union. Und was da geschah, ist bekannt.
Mit diesem Erfolg hat sich der Aufsteiger vom letzten Platz auf den 8 Tabellenrang gehoben. Eine wackelige Angelegenheit zwar, zumal es in der nächsten Woche zum Tabellenzweiten nach Pforzheim geht. Aber immerhin und das verdient Anerkennung.
TSV Blaustein: Daniel Knippenberg – Yannik Ruhland – Lars Wittlinger (Tor); Jan-Marco Behr (4), Joshua Hoßfeld, Markus Hellmann, Philipp Frey (6/3), Christoph Spiß (2), Marcel Glück, Steffen Spiß (7), Tobias Weiler (4), Jakob Werner (1), Patrick Rapp, Rupert Wieja
NSU Neckarsulm: Max Kerner – Michael Bognar (Tor); Fabian Göppele (6), Benedikt Baumann (1), Felix Trumpp (3), Jan Schenk, Moritz Kerner (1), Benjamin Schreider (5), Kevin Matschke, Henning Tittel (3), Felix Hofacker (2), Sando Gohly (2), Robin Mahl (3/3)
Schiedsrichter: Markus Lipps (SG Pforzheim), Felix Maertin (MTV Karlsruhe)
Strafwürfe: TSV (3/3), NSU (3/3)
Zeitstrafen; TSV – 1; NSU – 4
5-Min-Ticker: 1:2 – 6:5 – 8:6 – 9:9 – 11:12 – 11:14; 13:18 – 15:19 – 16:21 – 20:22 – 22:23 – 25:26
Quelle: Website NSU Neckarsulm