Die TT kehrt als „moralischer Sieger“, allerdings ohne zählbares, vom Auswärtsspiel im Illertal zurück.
Gerade einmal sieben aufrechte Blausteiner, unter ihnen Neuzugang und Allrounder Markus Nusser, konnte Coach Sebastian Schmid mit ins Illertal nehmen und diese Sieben schrieben fast das Märchen von den „sieben tapferen Blausteinern“.
Von vorn herein war klar, dass die Mannen vor Keeper Patrick Seyfried in der Abwehr Beton anrühren müssen und am besten per Gegenstoß zu einfachen Toren kommen mussten, um Kräfte zu sparen. Dieser Plan wurde in den ersten Minuten hervorragend umgesetzt. Seyfried nagelte die Kiste zu, Jonas Hildebrand und Simon Pointinger vollstreckten die Gegenstöße. Wenn es doch mal „normal“ nach vorne ging, wurde das Tempo verschleppt, um Kraft zu sparen. So kamen die Gastgeber erst in der 14. Minute (!!!) zu ihrem ersten Feldtor: 4:2 aus Sicht des TSV. Nach dem 5:2 durch Falko Behr lag eine Sensation in der Luft. Leider nicht ganz, einige Fehlpässe und hastige Abschlüsse kosteten die Führung, sodass die TT nach 20 Minuten 7:5 hinten lag. Doch es wurde weiter gekämpft. Da sich Falko Behr bei einem Wurf am Fuß verletzt hatte, wurde die Schlussphase der ersten Halbzeit sogar in Unterzahl gespielt. Umso beachtlicher ist es, dass es nur mit einem knappen Rückstand (11:9) in die Kabine ging. Das zeigte auch die hochemotionale Reaktion der HSG, deren Spieler sich gegenseitig heftige Vorwürfe machten.
Die zweite Halbzeit mussten die Blausteiner komplett in Unterzahl spielen, was zuerst kaum zu merken war. Leider fiel Falko Behr faktisch aus, auch wenn er noch versuchte als Anspielstation zu helfen. Später verletzte sich auch noch Simon Pointinger, so dass an einen Sieg nicht mehr zu denken war. Keeper Seyfried schaltete sich ab diesem Zeitpunkt auch in den Angriff ein und handelte sich bei einem Ballverlust eine unglückliche rote Karte ein. Nun schlug die Stunde von Markus Nusser: Er streifte sich kurzerhand das TW Trikot über und hielt sogar einige Bälle, hinzu verwandelte er traumwandlerisch sicher alle seine Siebenmeterwürfe.
Am Ende konnten alle Blausteiner hocherhobenen Hauptes die Halle verlassen. Vermutlich haben alle bereits gespürt, dass diese Niederlage nicht wirklich ins Gewicht fallen würde, denn Laupheim ließ seine Punkte am heutigen Sonntag in Söflingen liegen. Damit ist das Rennen um Platz 2 weiter offen.
In der nächsten Woche steht das schwierige Spiel in Ailingen an, das nun gewonnen werden muss, um Platz 2 nicht aus den Augen zu verlieren. Danach sind drei Wochen Zeit, in denen sich das Lazarett hoffentlich lichten wird.
Es spielten: Seyfried; Hildebrand (8), Bentele (3), Pointinger (2), Behr (2), Nusser (2/2), Grenda (1).