Das schreibt die Südwest-Presse Ulm am Montag, den 02.10.2017
Harter Kampf für Kopf und Körper
Handball Im hochspannenden Vierliga-Derby trennen sich TSG Söflingen und TSV Blaustein 24:24 (11:14). Der Weg zum Unentschieden war alles andere als schiedlich und friedlich.
Von Manuela Harant
Hart, aber nicht unfair verlief das Handball-Derby in der Baden-Württemberg-Oberliga. Hier versucht
Blausteins Jan Behr (rechts) den Söflinger Simon Dürner aufzuhalten. Foto: Matthias Kessler
Man konnte den Viertliga-Handballern der TSG Söflingen im Derby gegen den TSV Blaustein viele Fehler vorwerfen – aber sicher nicht, dass sie nicht mit Kampfgeist und Nervenstärke das Maximum herausgeholt hätten. Nur so kam es überhaupt noch zum 24:24 (11:14), das alles andere als schiedlich, friedlich war und einen gefühlten Gewinner auf der einen und einen emotionalen Verlierer auf der anderen Seite hervorbrachte. Die TSG, die über weite Strecken des Spiels einem Rückstand hinterhergelaufen war, durfte nach vielen haarsträubenden Abspielfehlern eigentlich glücklich über den Punktgewinn sein. „Wir freuen uns, dass wir einen Zähler gewonnen haben, aber auch der ist eigentlich zu wenig“, war der Söflinger Trainer Gabor Czako dennoch etwas enttäuscht: „Denn wir haben in dieser Saison noch nicht gelernt, ein Spiel zu gewinnen.“ Und so bleibt die TSG trotz des Punktgewinns das Schlusslicht in der Baden-Württemberg-Oberliga (BWOL).
Verlorener Punkt für den TSV
Die Blausteiner trauerten derweil der verpassten Chance auf den ersten Sieg im dritten lokalen Kräftemessen nach: „Das war für mich leider ein verlorener Punkt“, sagte TSV-Trainer Tim Graf – nach seinem Patellasehnenriss aus einem Spiel mit der zweiten Mannschaft auf Krücken gestützt. „Wir haben fast das ganze Spiel über geführt, waren meiner Meinung nach auch besser, haben dann aber in Überzahl oft überhastet abgeschlossen. Das zieht sich leider so schon durch die vergangenen Jahre. Das müssen wir endlich abstellen“, forderte der Coach von seinem Team. Und tatsächlich hatte der TSV Blaustein seine schwächste Phase im Spiel ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als die Söflinger nach einer Disqualifikation von Uros Krasovec (Schlag ins Gesicht) und mit vier Toren Rückstand (15:19) schon am Boden lagen. Nach einer Reihe von Lattentreffern und durch den immer stärker werdenden TSG-Keeper Manuel Weinbuch entschärften TSV-Würfen stand binnen wenigen Minuten 20:20.
Nun war nicht nur der Kampfgeist der Söflinger Führungsspieler Philipp Eberhardt und Simon Dürner, sondern auch der Neulinge und Youngster im Team entfacht. Die hitzige Schlussphase, in der vor allem die Blausteiner eine Zeitstrafe nach der anderen kassierten, geriet nochmal zur Abwehrschlacht. Daraus
resultierten beim Stand von 23:24 in der Schlussminute zwei Siebenmeter – den Weinbuch auf TSG-Seite gegen Philipp Frey parierte und ausgerechnet der Jüngste im Team, Aron Czako (17), auf der anderen Seite fünf Sekunden vor Schluss verwandelte. „Ich war gar nicht nervös, im Gegenteil: Ich habe mich gefreut, dass ich werfen darf. So eine Gelegenheit, den entscheidenden Treffer im Spiel zu machen, hat man nicht oft“, erinnerte sich ein völlig unbekümmerter Aron Czako wenig später an die Sekunden vor seiner besonderen Aufgabe. Trainer Gabor Czako versuchte den Vaterstolz zu verbergen. „Er wirft bei uns fast alle Siebenmeter, und das macht er sehr gut“, sagte der TSG-Coach in der von ihm bekannten Zurückhaltung.
Dabei pendelt sein Sohn aktuell zwischen Söflinger A-Jugend, Viertliga-Mannschaft und ungarischer Junioren-Nationalmannschaft hin und her – und profitiert nach eigenem Empfinden davon. „Am meisten Erfahrung haben mir bisher die Länderspiele gebracht. Da geht es schon ähnlich hart zu wie in der BWOL“, erklärt der 17-Jährige seinen körperlich wie psychisch äußerst robusten 20-Minuten-Auftritt im Söflinger Trikot. Dass ihn sein Vater trotz der Brisanz nicht mehr spielen ließ, lag vor allem daran, dass Aron Czako gestern gleich noch einmal im Einsatz war – in der A-Jugend-Oberliga, wo er 23:28 gegen
Lauterstein verlor.
Und morgen geht’s für ihn mit den Söflingern und auch für die Blausteiner schon wieder weiter. Die TSG will zu Hause (17 Uhr) gegen den TV Weilstetten den letzten Tabellenplatz verlassen, der TSV Blaustein gegen Aufsteiger TSV Viernheim endlich die „Big Points“ machen. Allerdings steht fest: Dafür müssen
sich beide Teams noch gehörig steigern.
Das Lokalduell im Stenogramm
Söflingen – Blaustein 24:24 (11:14)
TSG Söflingen: Aron Czako 6/3, Simon Dürner 5, Philipp Eberhardt 4, Bence Kanyo, Uros Krasovec, Nedim Hadzic je 2, Dennis Hartmann, Patrick Klöffel, Adrian Wowra jeweils 1.
TSV Blaustein: Philipp Frey 8/2, Markus Hellmann 4, Patrick Rapp Joshua Hoßfeld jeweils 3, Steffen Spiß, Tobias Weiler, Jakob Werner jeweils 2.
Schiedsrichter: André Geiss und Marco Kretzler (beide Rhein-Neckar Löwen).
Zuschauer: 1200.
Zeitstrafen: 6/7. Gelbe Karten: 3/3. Disqualifikationen: Hadzic (3x2 Minuten), Krasovec (grobes Foul), beide Söflingen.
Quelle: Südwest-Presse Ulm
„Vor dem Spiel hätten wir das Remis gerne unterschrieben, aber so tut es weh.“
Wort vom Sport
Christoph Spiß, Rechtsaußen des TSV Blaustein, mit seiner Bilanz zum 24:24 (11:14) im Handball-Derby bei der TSG Söflingen.
Die Neu-Ulmer Zeitung schreibt am Montag, den 02.10.2017
Nervenprobe vor vollen Rängen
Söflingen sichert sich vor großer Kulisse im Derby gegen den TSV Blaustein den ersten Punkt in dieser Saison. Daran hat ein ganz junger Spieler großen Anteil
Von Roland Furthmair
Vor einer voll besetzten Haupttribüne am Kuhberg und mit der bedingungslosen Unterstützung seines Anhangs sicherte sich Handball-Viertligist TSG Söflingen mit dem 24:24 (11:14) im Derby gegen den TSV Blaustein den ersten Punkt in dieser Saison. Nach einem emotionalen Spiel mit Höhen und Tiefen standen die mehrmals deutlich in Führung liegenden Gäste dagegen nach dem Ausgleichstreffer durch den Söflinger A-Jugendlichen Aron Czako restlos enttäuscht auf dem Parkett.
Nach zwei klaren Derby-Niederlagen in der vergangenen Saison war der TSV Blaustein eigentlich heiß auf die Revanche gewesen. Bis zum 5:5 in der 14. Minute schenkten sich beide Mannschaften nichts. Doch nach dem dritten Treffer von Philipp Frey zum 6:8 legten die Blausteiner ihre Nervosität zusehends ab und folglich leuchtete Sekunden vor der Pausensirene das Ergebnis von 10:14 auf der Anzeigetafel. Mit einem unerwarteten Rückraumwurf verkürzte Uros Krasovec für Söflingen auf 11:14. Dies war allerdings seine vorletzte Aktion, denn bereits eine Minute nach Wiederbeginn wurde Krasovec disqualifiziert.
Die Gäste, die erst vor gut einem Jahr in die vierte Liga aufgestiegen sind, blieben weiterhin spielbestimmend und setzten sich durch die Treffer von Tobias Weiler zum 17:13 sowie Markus Hellmann zum 19:15 in der 39. Minute noch deutlicher ab. Doch dann schwächte sich die Blausteiner Mannschaft durch Zeitstrafen selbst, der Vorsprung schmolz und nach dem von Aron Czako zum 21:20 verwandelten Siebenmeter führte erstmals Söflingen. Der Blausteiner Top-Torjäger Philipp Frey sowie Joshua Hoßfeld drehten die Partie zwischenzeitlich erneut und in der Schlussminute wurde es dramatisch: Frey scheiterte zunächst mit seinem fünften Strafwurf am Söflinger Torhüter Manuel Weinbuch, auf der Gegenseite behielt der Trainersohn Aron Czako auch bei seinem dritten Siebenmeter den Überblick und erzielte fast mit der Schlusssirene den glücklichen Ausgleichstreffer für Söflingen.
Beste Blausteiner Werfer: Frey (8), Hellmann (4), Hoßfeld (3), Rapp (3).
Vor einer voll besetzten Haupttribüne am Kuhberg und mit der bedingungslosen Unterstützung seines Anhangs sicherte sich Handball-Viertligist TSG Söflingen mit dem 24:24 (11:14) im Derby gegen den TSV Blaustein den ersten Punkt in dieser Saison. Nach einem emotionalen Spiel mit Höhen und Tiefen standen die mehrmals deutlich in Führung liegenden Gäste dagegen nach dem Ausgleichstreffer durch den Söflinger A-Jugendlichen Aron Czako restlos enttäuscht auf dem Parkett.
Nach zwei klaren Derby-Niederlagen in der vergangenen Saison war der TSV Blaustein eigentlich heiß auf die Revanche gewesen. Bis zum 5:5 in der 14. Minute schenkten sich beide Mannschaften nichts. Doch nach dem dritten Treffer von Philipp Frey zum 6:8 legten die Blausteiner ihre Nervosität zusehends ab und folglich leuchtete Sekunden vor der Pausensirene das Ergebnis von 10:14 auf der Anzeigetafel. Mit einem unerwarteten Rückraumwurf verkürzte Uros Krasovec für Söflingen auf 11:14. Dies war allerdings seine vorletzte Aktion, denn bereits eine Minute nach Wiederbeginn wurde Krasovec disqualifiziert.
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Quelle: Neu-Ulmer Zeitung
Bilder zum Derby von Roland Furthmaier findet ihr hier.